Samstag, 27. Februar 2016

+/-0: Die neue Zeitrechnung

Endlich… endlich… endlich kann ich meine journalistischen Ansätze in diesem Blog völlig über den Haufen werfen. Qualität? Wurschd. Ausdrucksweise? Pfff, laber doch nich‘. Streben nach Werten und Höherem? Alter, was für Streber, Alda!

Da ich zu meinen journalistischen Auslandspratika aufbreche und Arbeitsstunde nach Arbeitsstunde dafür verschwenden werde Qualität zu liefern und zu brillieren, brauche ich einen Ort, an dem ich den ganzen anderen Käse verlagern kann.

„Leben in Namibia und Tansania, mein Traum in die Fußball-Nationalmannschaft eines schwarzafrikanischen Landes zu kommen ohne dort offiziell Bürger zu sein, verrückte Reisegeschichten von weißer Sozialphobie über Dummheiten in Townships bis hin zu Visa-bedingten Grenzüberschreitungen“. Alles natürlich mit Raum für noch mehr Unterqualitäts-Shit – das sind die neuen Themen auf meinem (vom Qualitätsjournalismus-verseuchten) neuen alten Blog. Der Relaunch des Blogs in einem neuen Gewand also. In neuer Freiheit. Ohne einig zu sein mit anderen Menschen. Einfach so frei wie ein Ulmer Steuerhinterzieher nach seiner (zu) kurzen Haftstrafe.

Zebras eskalieren beim Feiern! 
Endlich darf ich auch mal einen - aus Journalismus-Studenten Sicht - schlecht aufgebauten Text schreiben. Ohne Skrupel und Scham. Mit ganz viel Ich Ich Ich: „Ich tat dies“ oder „Ich machte das“, „in dem Moment dachte ich jenes“ um nicht zu vergessen „das sind Dinge für die interessiert sich kein Lappen, aber das ist mein Blog und deswegen schreibe ICH einfach mal alles auf“. Man mag es einen träschigen Reiseblog voller Zebras, Missverständnisse und unbeendeten ….

Dafür muss man sich normalerweise schämen. Nicht aber, wenn man sich sechs Monate Ausland inklusive Praktikum in zwei Presseunternehmen gibt. Da muss man nach Redaktionsschluss auch mal sich gönnen, wo man doch immer so hart arbeitet.

Somit auf zu neuen Ufern des Unterhaltens. Vielleicht auch mal mit riesigen Bildern (EOS 700D, ihr Lappen), mit gut recherchierten Altersangaben in Klammern hinter Namen, Geschichten über blau-weiße Krieger auf grünen Schlachtfeldern, mit Hetze und Lügen, Satire und Glossen, vielleicht sogar Kommentare ohne Punkt und Kommata-Striche und Dinge, bei denen keiner weiß was überhauptZ-_-zZz abgeht.

Falls ein Professor des Medienrechts diesen Test liest und ich mich somit mehr rechtfertigen muss als normalerweise, soll Folgendes die Quintessenz sein:

Ein Journalist braucht wie ein Haustier Freiheit bzw. Auslauf, Essen (durchaus essentiell, wenn auch nicht konsequent zu regelmäßigen Zeiten serviert) und dazu noch Platz für Kreatives und Ideen. 

Nachdem mein Studium (sorry Leute, aber das muss jetzt gesagt werden) wenig Platz für die echte Craft (!!!!!111!!!1!!) also das Schaffen von Medien bot und wir mit einer, von Galliern betriebenen Website, versuchten unsere Genialität an den Mann 
(gender??? Nope, wenig Frauen in den Likes auf facebook – facts!) bringen mussten, dreht sich das nun um 180°.

Von jetzt an heißt es für mich beim Arbeiten täglich Qualität liefern und im Netz Mist verzapfen – im Übrigen auch das Tages-Motto vieler AFD Wähler aus der arbeitenden Mittelschicht. Deswegen schaffe ich mir hier selbst den Platz für blödsinnige Gedanken, die im besten Fall als eine Art Auslandstagbuch dienen könnten. Wenn auch nur für mich bzw. eingeweihte Personen oder jene, die nach dem dritten Lesen nicht müde werden versteckte Botschaften zu suchen.

Nun also auf geht’s ins Neuland und falls Kevin Großkreutz diesen Text lesen sollte eine Nachricht nur und zwar NUR an ihn: „Hallo Kevin.“


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