Sonntag, 6. Dezember 2015

Latein für Arme #4 - Sozial Media Arbeit

Wir befinden uns im Jahre 2015 n.Chr. Die gesamte Presselandschaft in Magdeburg ist von der Volksstimme besetzt... Ganz Magdeburg? Nein! Eine von unbeugsamen Studenten bevölkerte Website hört nicht auf, dem Imperium Widerstand zu leisten. Und das Leben ist nicht leicht für die Volksstimmen-Legionäre, die als Besatzung in den befestigten Lagern Nachrichtum, Sportarium, Marktplatzanum und Kulturbonum liegen...


Nothackerix sitzt vor seinem Laptop und hat ein großes Problem. Er schaut den Live-Stream des elbsport.com Teambuildings. Mit Schrecken muss er feststellen, dass Hooliganix und Eskaliernix das Buffet stürmen. Die Bediener, zwar Fans von höllisch harten Horror-Hits für Hartgesottene, sind dennoch mit der Gesamtsituation überfordert. Eskaliernix schimpft auf die Verantwortlichen, da diese eine Tischdecke falsch auf- oder abgehangen haben - welche der beiden Möglichkeiten nun stimmt, das kommt in der Berichterstattung_innen nicht ganz zum Tragen. Hooliganix hingegen klaut einfach eine Banane. Desweiteren trägt er eine kaum zu beschreibende Untat auf dem Kopf: eine Mütze von Matthias Tischer aka Oliver Kahn für Menschen der Drangsal. "Testimonium paupertatis", denkt sich der Chefredakteur und twittert erstmal über die Vorfälle. #Berg

Sozialarbeit #1:
Nur mit einem "@" ist es die
Arbeit nicht getan, Freunde! 
Sozialarbeit #2:
Scheint als wären die Kollegen schon
lange nicht mehr in der Ecclesia gewesen. 
Anzeichen von paupertas finden sich in letzter Zeit zuhauf auf jenen sozialen Medien. "Perfektionisten" versuchen sich an Zahlenspielen zum FC Bayern und ein Volleyballfan1 sieht Ergebnisse, die wir nicht sehen (1000:0 beim balonvolea, das geht doch gar nicht, oder?). Die traurige Wahrheit: Es kann halt nicht jeder so gute Sozialarbeit leisten wie die Vox des Volkes. Die prägnanten Formulierungen dieser Vollredaktion florieren, gedeihen und blühen nur so in den Feeds des Bundeslandes, in dem alle früh aufstehen und sexy sind. #Berg

Über den #Berg ist auch die Redaktion der besten Magdeburger Sportwebsite (die Größten der Welt, wenn man so will). Über den #Berg von Hate, Intrigen und Lügenkresse-Vorwürfen. Aber was hat das alles mit @Andrea Berg zu tun? Egal! Wichtig ist, dass man gestärkt aus der Krise gekommen ist und vor weiteren kontroversen Berichterstattungen nicht zurückschreckt. #‎ziehtihnendieSpätzlelang‬

'Ja ist denn heut' schon Weihnachten', denkt sich der alles-ohne-zu-lesen-unterschreibende und sich-für-naiv-darstellende-und-dabei-höchst-abgezockt-handelnde Kaiser_innen. Aber Nothackerix weiß, dunk vom #elbsportAdventskalender, genau welches Datum heute ist. Einer, der nicht(s) so wirklich wusste, werder abgezockt handelte noch irgendwas Beneidenswertes an sich hatte, war ein getty Mitarbeiter der Außenstelle Oberbayern. Lizenzen für verdammt alte Bilder sind bei ihm so rar wie die intimen Momente von Tiger Woods und Mädche_innen ... also den Medien, genau Medien. Tiger Woods und Medien - eine Liebesgeschichte equivalehnt zu, na ja, Pegida-Posts und richtiger Zeichensetzung. #unBerg

Falls das omnino Chaos ausbricht und den Galliern der Himmel auf den Kopf zu fallen droht, kann man sich wenigstens auf einen Kasus verlassen: den Respekt der anderen Medienhäuser. Man fühlt sich als Gallier bei Pressekonferenzen immer respektiert und NIE (wie beispielsweise dieser Text) in die Ecke gedrückt. Man wird immer für seine Arbeit respektiert und nie werden Kontakte von irgendwelchen Mitarbeitern des FCM schamlos ausgenutzt. (hust) Akkreditiernix (hust) Jener Typ (ein ehemaliger Gallier, der zur bösen Seite der Sportimago wechselte und nun von "blauen Hünen" schreibt, die Klingen oder Schwerter kreuzen und Salzsäure in Wunden der gegnerischen Teams streuen), ja genau, dieser Typ, war nur geil auf die indischen Zeitraffer-Künstler. Der Qualitätsjournalismus bleibt schmerzlich vermisst, wie die angestrebte Zielgruppe bei den Wählerischen. Dennoch war es Klapphaltnix und Rhetorix ein Anliegen den Kollegen der Vox des Pöbles zu helfen. (Die meisten Beteiligten musste ich auf dem so genannten "Screenshot" unkenntlich machen, wegen Lus gentinum des Homo privatus.) #diesesMalechtBerg

Ob jene Hilfestellung angekommen ist, das weiß auch Nothackerix nicht. Was sicher ist, wie das Messe singen in der Kirche, man benimmt sich auswärts asozial ... oh, Moment - falscher Blog, sorry ... sicher ist, dass das Leben eines studierenden Galliers nie langweilig zu sein scheint. Vor allem nicht, wenn man eine von unbeugsamen Studenten bevölkerte Website betreibt, die dem Imperium Widerstand zu leisten versucht … oder an diese Website eine Hommage schreibt.


Freitag, 4. Dezember 2015

Raus aus dem Abseits #4 - #salutehardwork

Charakter:
Lance Jeter, Guard MBC
Founder and CEO of #salutehardwork
Das Rezept für ein gelungenes Interview:

Zutaten:
102 kg - Muskelmasse
190 cm - importiert aus Beaver Falls, USA
10 Zehen - wenn möglich gepflegt
eine Brise - Profisportler
3 Scheiben - College-Ausbildung
1 Messerspitze - Charisma

Zubereitung:
Arbeitszeit: ca. 30 Min. (Anfahrt und Spiel ausgeschlossen) / Schwierigkeitsgrad: mittel, gute Vorbereitung aber von Vorteil / Kalorien p.P.: ca. 258 kcal (2 Schokoladenriegel pro Halbzeit)


Schritt 1: Zutaten zusammenstellen

Die oben genannten Zutaten zu bekommen ist beschwerlich. Viele Menschen versuchen für ihre Englisch-Story ein Feature-Profile eines Profi-Sportlers zu servieren. Da heißt es: langes Garen im Ungewissen, bis sich ein geeigneter Spieler findet. Der Weg kann da auch mal ans Ende der Basketballwelt führen... ins unbekannte Weißenfels, Hochburg für Auswärtssiege.

Schritt 2: Anfahrt

Stundenlange Zugfahrten mit der obligatorischen Verspätung sind einzurechnen. Die ostdeutsche, kalte Art (gemeint ist natürlich das Wetter) auf dem Weg ins Basketballmekka ebenfalls. Was sich anfühlt wie Jahre, endet schlussendlich im wunderschönen Weißenfels. Eine Stadt so schmackhaft wie schlecht zubereitete Mais-Hähnchen im Kartoffel-Gemüse-Bett. Im Dunkeln sehen nämlich alle möchtegern-barocken Städte gleich aus.

Schritt 3: Im Backofen

Nicht die Nerven verlieren, dieses Motto bei 2.300 absolut verrückten Fans einzuhalten, ist nicht einfach. Ganz Weißenfels wartet auf den ersten Sieg in der Bundesliga und deswegen gleicht die Stadthalle einem Brutkasten. Die Devise: nicht von der fantastischen Stimmung mitreißen lassen und fleißig Spielzüge analysieren. 5 Assists, 1 Steal, 5 Punkte (1/3 3er und 2/2 FW), 1 Turnover, 3 Fouls, 2 gezogene Fouls, 8 Efficiency und ein plus-minus von +25 später, kann das Interview beginnen.

Schritt 4: Servieren

Klar ist es einfacher ein Gespräch zu führen, wenn das Teams des Befragen das erste Erfolgserlebnis der Saison eingefahren hat, aber dennoch gibt es Dinge wie Sprachbarrieren und kulturelle Unterschiede zu bekämpfen. Für die perfekte Vorbereitung gilt: viel zu viele Fragen aufschreiben (diese aber alle stellen, man weiß ja nie), zuvor mit einer Professorin aus dem gleichen kulturellen Umfeld treffen und was der Dinge zur guten Vorbereitung mehr sind, zeigt sich irgendwann von selbst.

Wenn man gut recherchiert und dem Gegenüber zeigen kann, dass man sich für seine Story, Familie, Heimatstadt etc. interessiert, dann wird der Profi-Basketballer zum handzahmen, alles-beantwortenden Freund. Jede Frage geht dann von der Hand wie geschnitten Butter-Brot (oder so). 30 Minuten später hoffen, dass das Aufnahmegerät und dessen minder-qualitativen Batterien durchgehalten haben und ab dafür.

Schritt 5: Abspülen

Im Fachjargon auch Nachwehen, transkribieren oder Auskatern. Hierfür einfach das Gesprochene aufschreiben, die Formulierungen rausputzen, den letzten Zug bekommen und fertig ist das perfekte Interview.


Alle Angaben ohne Gewähr und Garantie. 

Dienstag, 3. November 2015

Latein für Arme #3 - What the heck, Beck?!

Wir befinden uns im Jahre 2015 n.Chr. Die gesamte Presselandschaft in Magdeburg ist von der Volksstimme besetzt... Ganz Magdeburg? Nein! Eine von unbeugsamen Studenten bevölkerte Website hört nicht auf, dem Imperium Widerstand zu leisten. Und das Leben ist nicht leicht für die Volksstimmen-Legionäre, die als Besatzung in den befestigten Lagern Nachrichtum, Sportarium, Marktplatzanum und Kulturbonum liegen...


Nothackerix sitzt vor seinem Laptop und hat ein großes Problem. Die Beitragsreichweite seiner Facebook-Posts ist außerhalb des gallischen Zählradius'. Ihm scheint die Zukunft der besten Sportwebsite in Magdeburg gesichert zu sein. Groß denkend fühlt er schon Sesteriolum in den Händen. Doch der Rückschlag lässt nicht lange auf sich warten - "opinione celerius", wenn man so will.

Ein wahrhaftig riesiger Gladiator des hiesigen Fußballimperiums hat Leistungsschwankungen, Spannungsschwankungen und was der Schwankungen mehr sind... Beckus, wie der Kämpfer in den Strafräumen Schlands genannt wird, verweigert den Dialogus. Die gallischen Studierende_innen sind mutus. "Der ist ja schlimmer als der Akkreditiernix", flucht Nothackerix lauthals in seiner Kemenate. Selbst die Aussicht auf Weißwurstfrühstück inklusive Lack und Leder machten jenen Karius ...ähhh... Beckus nicht eloquenter.

Dabei ist das Patronenlager gefüllt mit neuem Pulver. Die Zahl der Gallier_innen, die sich zur Redaktion zählen, wird immer üppiger - wie Harena am Meer. (Neologismus-Satz) Auch aus kleineren Kolosseums wird nun annuntioiert. Dinge wie Eishockey für Arme und ohne Eis oder Handball für YoungsterzZzZ stehen auf dem Programm. Ebenso wie die Darbietungen der schwer-gewichtigen Gürtelsammler. Jene Körperertüchtigung, die Klapphaltnix und Rhetorix nicht so ganz verstehen. Der universelle Beckus ...ähhh... Tonus ist klar: Wieso behält nicht jeder seinen Gürtel, dann gibt es keinen Guerra.

Guerra gab es indessen während der letzten Ressort-Sitzung der Fußballschwärmer. In einem Anfall von biologischer Grundsatzdebatte wurden weniger Melonen und mehr Enten gefordert. Dabei kommen Melonen sehr gut bei den Spectantes an. Die Magdeburger_innen betüddeln am liebsten amerikanische Melonen, die weit einwerfen können. Liebkosen will die gallische Redaktion von nun an wennschon Enten. Was da nur die Censura sagt? Sicher nicht "Poetis mentiri licet".

Mit Sprachen haben es die Schaffenden der örtlichen Hydraulikpresse (oder Bramahschen Presse) eh nicht so. Will man da mal ganz casual eine Melone_innen organisieren, ist Mann ashamed and speechlessly wordless still sitting without saying a word. Zum Glück kann Nothackerix Schach perfekt englisch Eröffnen. Wie einst Howard Staunton offeriert er geschlossen, fasst den c-Bauern und zieht mit Kraft. Das Interview ist im Kasten, während der Rest noch amerikanischen Melonen deutsche Leitkulturwerte beibringen will. Man(n) darf deshalb gespannt sein wie es weitergeht mit malonesport.com.

Das Leben eines studierenden Galliers scheint indes nie langweilig zu sein, vor allem nicht, wenn man eine von unbeugsamen Studenten bevölkerte Website betreibt, die dem Imperium Widerstand zu leisten versucht … oder an jene Website eine Hommage schreibt.

Dienstag, 6. Oktober 2015

"Tage in der Hölle" - Area 47 Kritiker packt aus

Es ist der Ort in Europa für Adrenalin-Junkies, für Outdoor-Fanatiker, für Wasserratten und Draufgänger - die Area 47 im Ötztal. Schon am Eingang wird klar, hier sind nur die ganz Versierten am Start. Wahre Instagram-Profis rennen mit GoPros durch die Gegend. Ob auf dem Helm, mit weit ausgestrecktem Selfie-Stick, per Gurt an der Brust oder (fast zu einfach) in der Hand - die Actioncam darf in diesem Urlaub also nicht fehlen.

Von überall hört man schallende Freudenschreie. Ob von ganz oben aus dem Hochseilgarten, dem höchsten Garten der Welt, ob von ganz unten aus den Tiefen der Ötztaler Ache beim Rafting oder bei einer der ganz nassen Veranstaltungen in der Water Area. Wer slided (ja, ohne Anglizismen kommt man im "Ultimate Outdoor Playground" nicht aus), dived, flyed, drived oder geblobbed wird, der hat unglaublichen Spaß und will nicht mehr weg. Zwar gehören blaue Flecken zum Caving, Rafting, Canyoning und Climbing dazu, aber das nimmt der Adrenalin-Suchti mit einem lässigen Augenzwinkern hin. No pain, no gain - scheint das Motto zu sein.

Jeder hat Spaß, jeder will mehr, jeder bekommt nicht genug - doch exklusiv mit uns spricht ein Gegner der Adrenalin-Bewegung im Ötztal. Da er anonym bleiben will, nennen wir ihn einfach Hannes S. aus R. lebend in W. , dazu noch Fan von S04. Jener Hannes (!!!) kann den Hype nicht verstehen.

Wer will denn freiwillig in eine dunkle Hö(h/l)le absteigen, sich dort über 100 Meter von wortkargen Ranger abseilen lassen und dann durch bitterkaltes Wasser, fast abstürzend, an alten Zugschienen zum rettenden Licht hangeln? Den unglaublichen Muskelkater mal ignorierend, aber das ist doch kein Spaß.

Hannes' Kritik geht nicht nur an den Park selbst, sondern auch an einige Pensionen im Umkreis. Seiner Meinung nach ist es nicht tragbar, dass ein Vampir ein Hotel leiten darf. Eine unterklassige Unterkunft, in der es bei Vollmond immer Knoblauch gibt - man fragt sich, ob der Koch nicht der wahre Held ist. Er versucht offensichtlich die Gäste zu retten oder hat keine Ahnung was Vollmond und Vampire miteinander zu tun haben. Keine Ahnung hat auch die Servicefachkraft hinter der Bar. Sie verkauft unter dem Namen "Großmutter" ein fast tödliches Getränk, welches ein Mitglied der Redaktion dieses Blogs fast um die Ecke gebracht hätte - und das an seinem eigentlichen Ehrentag.

Zurück in der Area leckt Hannes seine ersten Wunden. In einem Durst nach gutem Fußball - als Schalke Fan wird dieser ja kaum gestillt - geht es für den sympatischen Schwaben in die Beach-Soccer-Area. Der Versuch von Copacabana-Futebol geht im österreichischen Sand unter. Harte Zweikämpfe, Blutgrätschen und Weitschüsse lassen technisch-versierte Ballzauberer am langen Selfie-Stick hängen. Beim Beach Volleyball das gleiche Bild. Fans von three-touch-smash-Taktik müssen sich dem Lieber-mal-den-Ball-über's-Netz-gurken-Prinzip hingeben.

'Autofahren', denkt sich unser Reutlinger-Kritker, 'das ist entspannend und da gibt es sicher nichts auszusetzen'. Gedacht getan, meldet sich Hannes in der "Offroad Area" an. Der Schreck vor dem Polaris Buggy aka Golfcart on Steriods ist groß: 44 PS, Hinterachs-Einzelradaufhängung (IRS), lange Federwege, die ein sehr sicheres Fahrgefühl vermitteln sollen? Das Ding mit 163 kg Eigengewicht und einer Bodenfreiheit von lediglich 28 cm ist auf der Strecke nicht zu handlen. Der Überrollbügel scheint wichtiger zu sein als alles andere. Das Coaching des Latino-Mitarbeiters ist unter aller *** und seine Mathematik Fähigkeiten schließen sich dessen an.

Beim MX Freeride E zeigt sich das gleiche Prinzip nur auf zwei Rädern. Der Untergrund ist unmöglich zu befahren. Allzu oft ist man gefangen in Spurrillen und küsst folglich den harten Untergrund. Dies zwar spektakulär auf Video festgehalten, aber sensationell heißt nicht gleichbedeutend wohltuend.

Der schon geschundene Körper bekommt in der Area keine Rast. Zu Zeiten, zu denen Feierwütige nach Hause kommen, geht es für die Adrenalin-Jagenden aus den Federn. Das Wetter ist zwar wieder strahlend schön, die Aussichten für den wasserscheuen Weltenbummler nicht rosig. Rafting steht an. Übersetzt: Ein Haufen von Leuten setzt sich in ein Schlauchboot und fährt unter militärischen Anweisungen (LINKS VORWÄRTS; RECHTS RÜCKWARTS; TEQUILA; ALLE INS BOOT) todesmutig einen Fluss mit Stromschnellen hinunter. Die wunderschöne Aussicht auf die Landschaft Tirols wird getrübt von - ja, wie soll man das jetzt sagen - Wasser. Bitterkaltem noch dazu. Da strahlt auch der Neopren-Anzug keine Wärme mehr aus.

Jener Chlorbutadien-Kautschuk ist hier nicht wegzudenken. Auch beim Canyoning muss man den Anzug, der davor von der Hälfte aller Besucher schon getragen wurde, anziehen. Manche Personen reinigen ihre Robe nach der Benutzung mit Lauge, aber der Tragekomfort ist eingeschränkt. Wie muss man sich nun Canyoning vorstellen? Man wandert durch ein Flusslauf. Schliert die Steine entlang, springt von Kippen, rutscht, watet, seilt sich ab und an ab und an. Was macht man nicht alles für die gute Videoaufnahme?

Es scheint als ginge es hier in der Area um nichts anderes. Hobby Steven Spielbergs soweit das Auge reicht. Auf Rutschen, im Wasser, fliegend, stützend - einfach überall. Auch unser Möchtegern Regisseur aus Ruanda macht seine Aufnahmen. Wenn schon quälen, dann so, dass andere Leute es sehen können. Allerdings unterschätzt er den größten Feind der Filmindustrie: den leeren Akku.

Das quälend lange Wochenende neigt sich dem Ende zu. Die Video-Clips sind sortiert. Diese muss jetzt nur noch jemand bearbeiten und schneiden und sichten und importieren und exportieren und Stunden damit verbringen. Am besten jemand, der nicht mobil ist und zu jeder Zeit verfügbar. So eine Art bewegungsunfähiger Student mit physischen (oder doch psychischen?) Problemen.

Hannes für seinen Teil will nur noch nach Hause. Länger hätte er es dort nicht ausgehalten. Ein bisschen zu viel Action für den schwäbischen Schalke-Sympathisanten.

"Das ist was für Jonge!", lässt sich der wissende Weltenbummler zitieren. Da können wir vom Blogger Redaktionsteam nur recht geben.

Dem GoPro-Druck nachgebend hier der Trailer des über 30 Minuten Actionfilms. In den Hauptrollen das Blogger Team plus family and friends:

Freitag, 25. September 2015

Latein für Arme #2 - Die angenehm ansehnliche Alliteration

Wir befinden uns im Jahre 2015 n.Chr. Die gesamte Presselandschaft in Magdeburg ist von der Volksstimme besetzt... Ganz Magdeburg? Nein! Eine von unbeugsamen Studenten bevölkerte Website hört nicht auf, dem Imperium Widerstand zu leisten. Und das Leben ist nicht leicht für die Volksstimmen-Legionäre, die als Besatzung in den befestigten Lagern Nachrichtum, Sportarium, Marktplatzanum und Kulturbonum liegen...


Nothackerix sitzt an seinem Laptop und hat ein großes Problem. Der Kommentator des Internet-Live-Streams redet Stuss, ja sogar Mumpitz. Wenn man(n) ehrlich ist –ein großer Charakterzug des angehenden Redakteurs – muss man zugeben, dass der Laudator den einen Abwehrspieler nicht vom nächsten unterscheiden kann. Hätte mal der Akkreditirnix von Hansa ihn oder einen seiner Kollegen_innen hingeschickt. Klapphaltnix oder Rhetorix, die wären eine bonum Wahl dafür gewesen. Konjunktivieren hilft aber auch nix, denkt sich unser Held vor dem Plasmabildschirm.

Der Spielverlauf in der Arena zu Oriens ist ganz normal für ein Spiel der Equipe, über die die begabten Skribenten_innen der besten Sportwebsite der Welt schreiben. Die sportliche Betätigung rückt immer deutlich in den Hintergrund bei jenen Veranstaltungen. Das alleinige Entertainment der Spiele entsteht daraus, dass sich die Hinterwäldler im Support-Block nicht benehmen können. Auf dem Bildpunkte-Schirm sieht man aktuell nur Nebel und Raketen. Ist denn heut‘ schon Silvester?

Bombastisch ist hodie nur die Berichterstattung auf jener traumhaft in Szene gesetzten Website. Die Alliterationen_innen fliegen nur so um sich. Jene Anfangsbuchstabenverdopplung ist sogar derartig impressiv, dass eine bekannte Zeitschrift des urbanen Nachtlebens nicht umhin kann alles zu übernehmen. Boom-boom-booombastisch, wenn man so will.

Eingeschlagen wie eine Bombe ist auch ein Videre, welches mit Hilfe von einigen, technik-versierten Indern erstellt wurde. Als es Probleme mit den Obrigkeiten vor dem MDCC-Kolosseum gab, wusste sich Täuschfix zum Glück schnell zu helfen. Er umging jegliche Probleme durch das, dafür prädestinierte, Hack-Ordnung-Nahrungskette-Schwindel-Manöver. 'Ein Blessing, dass jener Täuschfix damals vor Ort war', ist auch der allgemeine Tonus in der Redaktion. Nun ist das szenische Spiel - welches seinen Reiz nur davon hat, dass es schneller läuft als die reale Zeit - auf einer kaum bekannten Video-Seite mit dem Namen youtube zu sehen.

Wer des Sehens nicht mächtig ist, der kann sich ohne Frage und Sorgen in die Hände von Klapphaltnix und Rhetorix begeben. Sie sind nicht nur im Fußball bewandert, sondern erklären das Spielgeschehen unter Aufsicht eines Heuchlers vom Fach. Der mittel-alemannische Rundfunker – man munkelt, dass er der Cousin_innen zweiten Grades von Täuschfix ist – hat laut seinen Angaben schon bei Manchester United gespielt. Nachdem die Mannschaft jäh nicht mehr united (lat. uniter, in eins verbunden) war, gründete er, mit Hilfe von geld-versierten Asylbewerbern aus den Ölstaaten, einen neuen Verein in der City. Als seine Karriere als begnadeter Torhüter dritten Grades, mit Sterling Silber prämierter Flanke, beendet war ... ja, da hießt es für ihn: Rundfunker in Mitteldeutschland werden. Allerdings nutzt seine Expertise nur wenig, wenn die Nichtssehenden nicht ins Kolosseum geleitet werden.

Geleitschutz brauchte auch jene begabte Truppe der Wahnsinnssportwebsite. Da die meisten in einem nicht germanisch-akzeptierten Bundesland_innen geboren sind, ist die Arbeit oft noch beschwerlicher. Man bezeichnet sie umhin als „Wessi-Pack“. Von den kulturellen Künsten und der scharfsinnigen rhetorischen Gabe der Eingewanderten, ist im Land des Anhaltens wohl noch nicht viel angekommen. Kein Wunder bei der Internet-Unverbindung hier.

Verbindlich sind auf der anderen Seite die fotografischen Gedächtniskünste eines Mitarbeiters von elbsport.com, der Nummer 1 Sportwebsite in Magdeburg. Ein mit enormen Brennvermögen ausgestatteter Bayer, versteht sich auf das Sieden von Inhalten auf einen Chip. Man sagt: Phillips Bilder sind schöner... Boah, jetzt reicht es aber endgültig, denkt sich Nothackerix und schlägt auf seinen Plasma ein. 17 Minuten Nachspielzeit? Das geht zu weit. Es gibt wichtigere Dinge zu berichten als den Nebel in Rostock.

Das Leben eines studierenden Galliers scheint nie langweilig zu sein, vor allem nicht, wenn man eine von unbeugsamen Studenten bevölkerte Website betreibt, die dem Imperium Widerstand zu leisten versucht … oder an diese Website eine Hommage schreibt.


Sonntag, 30. August 2015

Radiostimmen #3 - Ein Beckenbauer für Mickey Mouse

Tatort: Mickey Mouse Wunderhaus

Goofy hat es wieder geschafft. Seine verrückten Ideen enden ja meist im Chaos. So auch dieses Mal. Sein Plan, im Bad Ski zu fahren, hinterließ jenes in unglaublichen Zuständen. Selbst das Waschbecken ist kaputt. Da kann nur noch die Lichtgestalt helfen - der Kaiser aller Becken naht zur Hilfe. Doch auch der hat seine Macken, wie Mickey leidig herausfinden muss:




Donnerstag, 13. August 2015

Vergessen, benachteiligt, belächelt

Pünktlich zu meinem zweit-liebsten Tag des Jahres - dem Tag der Linkshänder - ein Klassiker:


Handwerken ist gesundheitsgefährdend, Dosen sind unmöglich zu öffnen, Scheren erscheinen nutzlos - Linkshänder haben es schwer im Alltag. Oft gilt: Von der Gesellschaft am rechten Arm hängen und links liegen gelassen.

Schon beim Schreiben meiner Notizen zu diesem Thema fällt mir auf: Wir Linkshänder haben es echt schwer. Mein College-Ring-Block hat den Ring auf der linken Seite und somit quäle ich mich, überhaupt etwas aufs Papier zu bringen. Wie immer sind die Sätze danach schwer zu identifizieren. Mit der Hand fahre ich über die nicht getrocknete Tinte, weil man ja in Europa von links nach rechts schreibt. Somit ist das Geschriebene oftmals unleserlich und verwischt. Das kann natürlich zeitweise auch an meiner grauenhaften Handschrift liegen, aber das lassen wir mal außen vor.

Man gewöhnt sich mit der Zeit an die Probleme, die als Linkshänder auftreten. Manches fällt gar nicht mehr auf. Wie zum Beispiel, dass der Zahlenblock auf jeder Tastatur auf der rechten Seite ist - wie unpraktisch wenn man mit links Zahlenkombinationen tippen soll - oder dass ganze Schulen für Rechtshänder ausgelegt sind. Die Räume sind erfahrungsgemäß meist so ausgerichtet, dass sich die Fenster links von den Schülern befinden, damit das Licht entsprechend von links auf den Arbeitsplatz fällt. Da Schreiben wir Linkshänder, mit unseren speziellen Stiften und schlecht durchdachten Geodreiecken, im Schatten. Falls wir überhaupt zum Schreiben kommen, da wir uns mit unseren rechts-schreibenden Tischnachbarn immer in die Quere kommen.

Laut Schätzungen von Statistikern sind nur etwa 10 bis 15 Prozent der Weltbevölkerung Linkshänder. Darunter viele wichtige Personen der Geschichte: Caesar, Napoleon, Obama, Picasso, da Vinci, Einstein, Newton und viele mehr. Trotzdem gibt es im Alltag viele Probleme, die darauf gründen, dass auf Linkshänder nicht genug achtgegeben wird. Asymmetrische Werkzeuge sind hier das Stichwort. In der Küche treiben Dinge wie Scheren, Dosenöffner oder Obst- und Gemüse-Schäler uns "Linke" in den Wahnsinn.

Auch in den Bauberufen ist linksrum eher unhandlich. Kein Wunder, dass ich mich beim Werkeln schlecht anstelle, wenn man bedenkt, dass Schrauben, und zwar wirklich alle Schrauben, Rechtsgewinde haben. Da fällt das Schrauben der Schrauben schwerer und es sieht so aus, als hätte man zwei linke Hände. Eine Aussage, die, wenn man länger drüber nachdenkt, im Grunde dann wirklich stimmt. Weitere Problemstellungen sind schnell gefunden. Der handelsübliche Winkelschleifer hat beispielsweise den festen Griff nur auf einer Seite: der rechten. Spezialgeräte gibt es zwar, aber diese sind meistens teurer, weil die Anfertigung als Massenware, aufgrund zu niedriger Nachfrage, unwirtschaftlich ist. 

Beim Musizieren muss man im wahrsten Sinne des Wortes umsaiten. Bei Gitarren muss man sich entscheiden, mit welcher Hand gezupft werden soll. Typische Linkshänder, wie ich einer bin, müssen die Gitarre andersherum besaiten. Oben wird zu unten und umgekehrt. Bei Trompeten und Hörnern wird es schon schwieriger. Beim Schlagzeugspielen finden sich nur wenige echte Linkshänder. Die meisten werden umgewöhnt, was sich als Nachteil darstellen kann, der aber nicht so schwerwiegend ist, wie es beim Umschulen der Schreibhand der Fall sein kann. 

Aber genug von den Nachteilen. Linkshänder zu sein hat auch seine Vorteile. Vor allem im Bereich Sport. Der Anteil von Profiathleten, die bevorzugt die linke Hand benutzen, ist deutlich höher als der Gesellschaftsdurchschnitt. Zwischen 20 und 55 Prozent schwankt die Zahl der Profi-Linkshänder in verschiedenen Sportarten. Warum sind die "Linken" dort mehr gefragt oder gar besser?

Die Universität Münster befasste sich intensiv mit dem Thema "Linkshänder im Profi-Sport" und kam zu dem Ergebnis, dass Linkshänder in interaktiven Sportarten übermäßig häufig vertreten sind. Das heißt in Sportarten, in denen es einen oder mehrere direkte Gegenspieler gibt (zum Beispiel im Tennis, Volleyball, Baseball, Badminton, Cricket und anderen), haben Linkshänder von Grund auf Vorteile. Im nicht interaktiven Bereich des Sports, zu dem Schwimmen, Golf, Dart und Billard beispielsweise gehören, gilt das nicht.

Die Erklärung: Im Trainingsalltag des Nicht-Profi-Sports sind Trainingspartner, die mit links spielen, rar. Deswegen ist man weniger oft mit Linkshändern konfrontiert und es fehlt den meisten die Erfahrung, gegen Linkshänder zu spielen. Somit sind Linkshänder oft schwer auszurechnen und somit erfolgreicher. Der Sprung ins Profi-Lager hat aber nicht nur mit Erfolg zu tun. Ein weiteres Argument für Linkshänder ist Taktik. Es gibt Sportarten, in denen ein Spieler der mit links werfen kann, als taktisches Mittel verwendet wird. Beim Baseball nutzt man einen "lefty" Pitcher, um die Gegner aus dem Schlagrhythmus zu bringen. Die Flugkurve und die Rotation des Balls sind mit denen eines Rechtshänders nicht zu vergleichen. Ungeübte verzweifeln. Im Handball sollen bevorzugt Linkshänder auf der "Rechtsaußen"-Position und im rechten Rückraum spielen, da sie von der rechten Seite mit Links einen besseren Zug nach innen haben. 

Schade, dass es bei mir nicht geklappt hat mit dem Profisport. Ich begnüge mich mit dem Zuschauen und knipse Fotos und filme Videos. Hier kommt mir das Links-Sein wieder in die Quere. Der Auslöser am Foto ist rechts und auch Camcorder sind darauf ausgelegt, dass man sie in der rechten Hand hält.

Aber man arrangiert sich mit der Zeit. Und das ist das, was Linkshänder wahrscheinlich am Besten können: sich anpassen.


Sonntag, 26. Juli 2015

Raus aus dem Abseits #3 - Eine Stadt, ein Sport, ein Hype

In der Stadt Magdeburg bricht ein kollektiver Hype aus. 21.079 Fans stürmen in die MDCC-Arena. Der Anlass: Der geliebte 1.FC Magdeburg ist zurück im Profifußball. Tausende versammeln sich vor dem Spiel und laufen mit Fanmarsch und stolzer Brust zum Stadion. Der DFB zollt ebenfalls sein Tribut und setzt die Partie des FCM gegen Rot-Weiß Erfurt als Eröffnungsspiel an.

Zusammen mit ShantiHD sind wir von elbsport.com auch in und um die Arena zu finden. Das Video kann sich sehen lassen. Der Nachbericht zum 2:1 Last-Minute-Sieg des FCM ist ebenfalls lesetauglich.





Schwierigkeiten beim Dreh finden sich zuhauf. Finde die richtige Stelle für die empfindlichen Zeitraffer-Aufnahmen. Erkläre dem Ordner, dass die Besteigung des Karten-Containers von Irgendjemandem abgeklärt wurde. Mache den Leuten klar, dass man den Fotoapparat nicht einfach mitten in der Aufnahme wegstellen kann. Noch viel schwerer: Erkläre den angeheiterten Fans, dass man jetzt nicht schnell ein Gruppenfoto machen kann, weil wir doch Timelapse (Was'n das?) machen.

Am Ende endet unser Projekt, ebenso wie das Spiel des FCM, mit durch die Bank positiven Feedback. Die Magdeburger erfreuen sich an der kruzzeitigen Spitzenposition der 3.Liga (klar, wer das Eröffnungsspiel gewinnt ist über Nacht Tabellenführer) und wir erfreuen uns an den wunderschönen Impressionen.

Sonntag, 19. Juli 2015

Latein für Arme #1 - Sportpresselandschaft in Magdeburg

Wir befinden uns im Jahre 2015 n.Chr. Die gesamte Presselandschaft in Magdeburg ist von der Volksstimme besetzt... Ganz Magdeburg? Nein! Eine von unbeugsamen Studenten bevölkerte Website hört nicht auf, dem Imperium Widerstand zu leisten. Und das Leben ist nicht leicht für die Volksstimmen-Legionäre, die als Besatzung in den befestigten Lagern Nachrichtum, Sportarium, Marktplatzanum und Kulturbonum liegen...


Nothackerix sitzt in seinem Zimmer und hat ein großes Problem. Sein Computer funktioniert nicht richtig. Die geschriebenen Artikel für seine Lehrredaktion sind nicht zwischengespeichert worden. "Konterkariert!", flucht er. Auf der Suche nach Ablenkung vom technischen Schlag in die Fresse, suchmaschint er im Internet nach der Sportseite für Magdeburg und Umgebung.

Die Auswahl ist betulich. Ein Photographus übt sich im Schreiben von nicht objektiven Texten mit kämpferischen Ansagen. Eine Radiophonia-Anstalt versucht sich im regionalen Auszubreiten. Schlussendlich gibt es noch die Vox des Volkes. Nothackerix aber scrolled noch ein bisschen weiter in googelix. Und oh Miracolum, seine eigene Homepage kommt zum Vorschein. Das neue Signum der Seite ist elegant und modern - mit einem schönen Bezug auf die Elbe.

Die Familia von elbsport.com hat wahrhaftig gute Arbeit geleistet. Nothackerix erfreut sich an der Vielfalt von Geschichten und exklusiven Exklusiv-Interviews über die Sportarten Fußball und das-wo-man-mit-dem-Ball-dribbeln-muss. Basketball? Nein, manus-pila. Diese Sportart scheint aber nicht gut im magdeburgerischen Reich anzukommen. Dennoch kümmern sich die fleißigen Journalismus-Student_innen der Hochschule Magdeburg-Stendal mit viel Liebe um diese unterrepräsentierte Sportart.

Im GETEC Kolosseum, wenn die Handball-Spiele stattfinden, sind die Gallier von elbsport.com immer sehr willkommen. Umso freudiger berichtet das Team von den Spielen und der Exercitatio, die unter der Woche stattfindet. Nur ein Spieler, der als erster König Israels bezeichnet wird, den negieren unsere Helden der chaotischen Redaktion.

Chaotisch geht es an anderer Stelle ebenfalls zu. Ein Stückt die Via hinunter befindet sich das MDCC-Stadium. Hier keimen häufig Gladiatoren-Kämpfe hoch. Zumeist auch auf den Rängen und nicht nur auf dem grünen Acker. Vor allem wenn es gegen die Chemie geht. Da sind die Magdeburger Indigenas rigorose Gegner der Wissenschaft.

Die Berichterstattung ist für unsere furchtlosen Held_innen allerdings beschwerlich. Recherche wird blockiert oder es besteht der Versuch zur Unterbindung journalistischer Freiheit. Ein Americanus gehört seit dieser Saison zum Gladiatoren-Teams des FCM. Die Englisch-Künste der Gallier wurden nur leider nicht gewürdigt. Ein Vertreter des Gladiators war förmlich wütend aufgrund der Unerfahrenheit des scheuen ostamerkanischen Rehs. Das exklusivste aller Interviews steht aber weiterhin online. Da können wir Gallier_innen ja nichts dafür.

Darüber hinaus steht unsere geliebte Redaktion einem unbeschreiblich übelgesinnten unnachgiebigen Monster gegenüber. IrgendsoeinChefvonirgendwas (ins Gallische übersetzt: ein Akkreditiernix) verweigert den Investigativen den Zutritt zur hybriden Zone, in der sich Gallier, Römer und Gladiatoren zum munteren Plausch-danach treffen.

All dies treibt Nothackerix die Sorgenfalten ins Gesicht. Aber er weiß auf wen er sich verlassen kann bei wichtigen Fragen. Wochnik? Nein, weit gefehlt. Bei Werbefragen facebook fragen. PayPal macht's möglich und die Reichweite schießt so nach oben, dass man glauben könnte Einem fällt gleich der Himmel auf den Kopf.

Vor dem Himmel hat Nothackerix keine Sorgen zu befürchten. Seine furchtlosen Krieger_innen sind kaum wählerisch bei ihrem Angebot der Hilfe. An den Dies Lunae und Veneris wird also weiter fleißig diskutiert wie man Boomtown Magdeburg pressetechnisch einnehmen kann.

Das Leben eines studierenden Galliers scheint nie langweilig zu sein, vor allem nicht, wenn man eine von unbeugsamen Studenten bevölkerte Website bereibt, die dem Imperium Widerstand zu leisten versucht ... oder an jene Website eine Hommage schreibt.


Montag, 6. Juli 2015

Fernsehgesichter #4 - Abgenickt von Wochnik

Der "Captain Nelson Stinson" kollidiert auf diesem fantastischen Track mit dem aufstrebenden "Smooth J". Die Beats vom talentierten "Roh-Man" können sich ebenfalls hören lassen. 

Eine Hommage in drei Versen. (Link zu den Lyrics)





Wir haben sogar das Wochni(c)k-Gütesiegel
für diesen Beitrag verliehen bekommen.
Großartig! 


Mittwoch, 1. Juli 2015

SfM: Spo(r)tt 1 - Eine Glosse

Liebes Sport-1 Programmgestaltungsteam,

das ist eine Hommage an euch. An eure wunderbare Planungsfähigkeit und eure nicht zu enden-erscheinende Kreativität bei der Programmauswahl. Ihr seid Virtuosen eures Fachs! Niemand außer euch wäre auf die Idee gekommen, das wichtigste deutsche Basketballspiel dieses Jahres nicht zu übertragen. Aber ihr habt gleich erkannt welch‘ Potential in der Sendezeit am Sonntag um 15:00 Uhr steckt. Ihr habt gleich erkannt, dass Bogenschießen eine der spektakulärsten Sportarten der Welt ist und Rechte für die Basketball Bundesliga eh viel zu teuer sind. Ihr habt gleich erkannt, dass Bogenschießer überragende Athleten sind. Mit ihrer schieren Gewalt an Schnellkraft, Kreativität, Körperbeherrschung in der Luft und dem Willen zum Sieg überragen Bogenschießer ohne Frage alles und jeden. Gepaart mit dem Charisma eines Vollprofi-Wilhelm Tells sind diese Pfeilkünstler dem Geschleiche auf dem Basketball-Parkett weit überlegen.

Liebes Sport-1 Team, ihr seid zu genial. Ihr habt begriffen, dass das entscheidende Spiel im Finale der Beko-BBL zwischen zwei Schwergewichten des Sports (FC Bayern Basketball und Brose Baskets Bamberg) gegen Bogenschießen schlicht verblasst. In diesem Sinne möchte ich mich als Sprachrohr aller Robin Hoods bedanken. Danke, dass ihr für uns Bogenliebhaber auf Rechte, Zuschauer und Prestige verzichtet. Danke, dass ihr für uns Bogenfanatiker die Basketballwelt zum Narren haltet. Danke, dass ihr für uns Bogenüberspanner Werbung macht. Und das selbst im Angesicht einer Weltmarke wie dem FC Bayern. Eines FC Bayern, der trotz seiner vielen Söldner das Finale gegen die unbeugsamen Gallier aus Bamberg verliert. Danke, dass wir das nicht sehen mussten. Jedem Sportfan ist die Geschichte von David, der Goliath besiegt, ein Dorn im Auge. Das will niemand sehen; da gibt es keine Emotionen und keinen wahren Sport.

All das gibt es aber im Bogensport und deswegen bleibt mir für die Zukunft nur ein Wunsch: Sport 1, haltet an diesem radikalen Konzept fest. Tüftelt weiter und schafft weiter neue, bahnbrechende Ideen. Mein Tipp, um die Perfektion im Vermarkten unterrepräsentierter Sportarten noch zu verbessern, lautet folgendermaßen: Übertragt doch „fröhliches Bogen-Zupfen“ zu noch attraktiveren Sendezeiten. Beispielsweise während des Champions-League-Finals, der Olympia-Entscheidung im 100-Meter Sprint, dem Superbowl oder während eurer Sendezeit mit der meisten Reichweite, um 3:38 Nachts. 

Da würde ich mit Stolz einschalten.

In Ehrlichkeit



Montag, 11. Mai 2015

Fernsehgesichter #3 - Ralfs Ruhm in Rom?


[sagenhafter Text zur schauspielerischen und bild-gestalterischen Leistung hier einfügen]



[Erfahrungen während des Drehs und Beschreibung der Atmosphäre am Set hier einfügen]



[Kritik und Anregungen zum fertigen Beitrag hier einfügen]



Montag, 13. April 2015

Timing - Oh, du wundervolles Afrika

Timing, oder auch die zeitliche Abstimmung von Handlungen - läuft im Alltag manchmal gut, manchmal schlecht - aber immer irgendwie magisch, wenn das Timing einem einen Strich durch die Rechnung macht oder, Kehrseite, die Rechnung verschwinden lässt. Einige sagen zu perfektem Timing "Zufall" oder auch "Glück". Wie wäre es mit "Vorbestimmung", um einen Begriff aus einem Feld aufzugreifen, das mir verschlossen geblieben ist und wohl auch bleibt.  

Aber genug der philosophischen Denkanstöße, dieser Blog-Eintrag ist die Zusammenfassung meiner vier Wochen im schönsten Land der Welt, die durchzogen waren mit Timing, gut wie schlecht. 


Gutes Timing, oder "Glück", geht dem gesamten Trip voraus. Die Flüge um diese Zeit des Jahres sind unverschämt billig; eine vertraute Person, auf die ich mich blind verlassen kann, ist schon in Südafrika; mein ehemaliger Kollege aus der Schule hat keine großen Pläne für die gesamte Zeit und ist bereit mich bei ihm aufzunehmen (wie sich später herausstellt bei freier Kost und Logi - zurückzuführen auf die beispiellose Gastfreundlichkeit der Menschen in Afrika); zu Beginn meines Urlaubs sind noch keine Schulferien in South Africa, was bedeutet, dass meine, jetzt ein Jahr älteren, Schüler in der Schule sein müssen und dass das Reisen umso einfacher ist.


Stichwort "Schule": Zurück in der zweiten (oder ersten?) Heimat, komme ich nicht an der Bert's Bricks Primary Farm School vorbei. Diese Schule in Potchefstroom, Südafrika, hat mir (und das ist meine persönliche Meinung) wichtigere Dinge vermittelt als mein Gymnasium in Deutschland. Zurück am geliebten alten Arbeitsplatz komme ich in den Genuss von Dingen, die nur Mitarbeiter der Schule wirklich zu schätzen wissen.



Es klingt zu trivial, aber ja unsere Kids freuen sich wie schwarze Schneekönige (gibt es die überhaupt?), wenn sie einmal ohne Schuluniformen zur Schule kommen dürfen. Die Morgenansprache der Lehrer geht in Gesang und Tanzen unter - die Schule gleicht einem Tollhaus!


Nach einem Tag ohne Stress und voller Freude, folgt für unsere Lieblinge der Ernst des Lebens. Die Klausuren des ersten Quartals stehen an.


Warum ich dem PC den Grund für sein
Herunterfahren erklären muss
... bleibt mir schleierhaft. 
In unserem Fall jene Klausuren, die Itumeleng und ich am Abend davor, chaotisch wie immer, aufgesetzt haben. Gutes Timing für meinen alten Kollegen, da ich durch meine hochklassigen technischen Kenntnisse (Abgenickt vom Wochnik!) die Arbeitsschnelligkeit und Effizienz von "afrikanisch" auf "wahrhaft deutsch" anhebe.

Wir erfüllen unseren Teil in time ... jetzt liegt es an den Schülern mit brillanten Argumenten und logischer Struktur zu punkten. (Erkennt man hier schon meine Intention, ironische Ansätze zu schaffen?)


James gönnt seinen Gehirnhälften eine
wohlverdiente Pause ... seinen Nachnamen
wollte ich unkenntlich machen, aber das
hat er mit Bravur selbst hinbekommen. 

Später: Um die, bei mir, über 13 Jahre Schulzeit angesammelte, Phobie vor Schularbeiten zu bekämpfen, gebe ich mich dem Korrigieren der Klausuren in "Natural Science" hin. Getrieben von der Unfairness, die mir im Gymnasium angetan wurde, korrigiere ich wie ein in die Jahre gekommener Erdkundelehrer, der nur noch auf seine Rente wartet. Schnell wird mir Folgendes klar: Dieser Notenschlüssel macht in diesem Teil der Erde wenig bis gar keinen Sinn. Einige Extrapunkte und viele zugedrückte Augen später hat auch der schlechteste Schüler der Grade 6 keine Nullnummer geschrieben. Ein Haufen Schüler bleibt, trotz meiner unendlichen Güte, dennoch unter der magischen Punkte-Grenze. Nicht bestanden, heißt es dann, nicht einmal 20 der möglichen 50 Punkte, erreicht. Shame on you! Highlight des Misserfolges ist James. Er schafft es, sein Hirn komplett auszuschalten und sagenhafte 2 Punkte zu schreiben (und ob "schreiben" hier der richtige Ausdruck ist, bleibt verhandelbar).


Apropos Pause. Die genehmigte ich mir nach dem Klausurenstress ebenfalls. Immerhin bin ich ja kein offizieller Volontär mehr, sondern mehr Pauschaltouri als Halb-Südafrikaner. Ab in Richtung Küste hieß also der Plan. Dort machte das Wetter mir und meiner township-bound Reisepartnerin das Leben schwer. Timing hierzulande nicht so gut, weil das Sonnen am Strand in und um St. Lucia mehr einem Calima glich als den Bildern im Reiseführer. Was an der Küste des indischen Ozeans dem Reiseführer entsprach, war die Nilpferd Safari im Abendrot. Dort gelang es mir dagegen nicht, das zu erstrebende Bild eines gähnenden Nilpferdes zu knipsen. Ich fühlte mich zeitweise wie dieser Fotograf in dieser komischen Kindergeschichte, die irgendwie keine Moral zu haben scheint. Da stimmte das Timing zwischen Nilpferd und mir wahrlich nicht.

Glücklicherweise fand unsere, global bunt zusammen gemischte, Reisegruppe dann doch noch eine fotogene Hippo-Familie. Die schlafenden Nilpferde, überrumpelt und aus Platzgründen unfähig unterzutauchen, um sich vor den gezückten Linsen der Pauschaltouris verstecken zu können, gaben ein super Motiv her. Wutentbrannt über diese Frechheit kamen die gefährlichsten Tiere Afrikas gen Nachts in die Stadt, um ein persönliches Statement abzugeben, wie unzufrieden sie mit ihrer Vermarkung sind. Da ich diesen Text schreiben kann, sieht man, dass ich den Angriff der negativ gelaunten Nilpferde überlebt habe ...


"Tauch' doch auf, du Penner!"
Friedliche Familientiere diese Flusspferde? 
Nicht immer! Invasion zweier Tiere in der Stadt. 


... ach ja ... überleben ... da war doch was ...


Where we at tho? 
Nach Nilpferden und Strand ging unsere, noch, muntere Reise durch Südafrika weiter in Richtung Norden. Kurzer Abstecher im Uhlhulwe-Nationalpark. Dort bekamen wir allerdings "nur" Elefanten, Nashörner, Giraffen und Zebras zu Gesicht. Die großen, schönen und mächtigen Katzen blieben Fehlanzeige! Nach vier Stunden Safari stellte sich unser nächstes Reiseziel zeitlich und vor allem räumlich als unerreichbar dar. Die Drakensberge waren von hier bei Tageslicht nicht mehr zu erreichen. Und, wie fangen alle schlechten Horrorfilme an? Richtig, nach Sonnenuntergang vor einem geschlossenen Backpacker mitten im Nirgendwo. Das geschlossene Gate, hinter welchem drei bissige Hunde ihrer Missgunst freien Lauf ließen, verwehrte uns den Zugang zur verdächtig unbeleuchteten Rezeption. Infos auf der Homepage? Fehlanzeige! Klingel? Fehlanzeige! Mitten in der Nacht die Dirt-Road zurück fahren? Fehlanzeige! Das ist immer noch meine Kreditkarte, die da auf vier Rädern durch KwaZulu Natal gurkt.

Kurz vor Überschreitung der Schwelle zur Verzweiflung fanden wir doch telefonisch Anschluss zum Besitzer. Der Eigentümer, deutlich verwundert über die späte Kontaktaufnahme, wies daraufhin, dass seine Unterkunft in dieser Reisesaison noch nicht eröffnet ist. Er ist abhängig von einheimischen Touristen und öffnet deshalb nicht vor Schulschluss. Schlechtes Timing? Nein, Glück im Unglück! Weil wir ihm wohl sympathisch und verzweifelt erschienen öffnete er nur für uns sein Etablissement. Anfang einer modern(d)en Weihnachtsgeschichte auf dem schwarzen Kontinent im südafrikanischen Herbst?

Modernd ist das Zimmer, welches uns angeboten wird, auf jeden Fall. In dem Kabuff steht zudem die Luft wie Adam Hall bei seinem legendären Slam Dunk, bei dem das Bild nicht angehalten wurde.

Heute gibt's erstmal keinen Luxus. 
Das schleichende Gefühl hier stimme etwas nicht, geht mir in diesen Momenten nicht aus dem Kopf. Beim Blick in das Gästebuch erschaudere ich noch mehr. Der letzte Gast besuchte den Backpacker im September 2014. Die letzten Worte des Rezensionsbuches lauten: "We wished that we could have stayed longer!" 'Wir wünschten, dass wir hätten länger bleiben können.' Mein Kopf spielt verrückt. Wo bleiben können? Auf der Erde, lebend, oder im Backpacker, wohnend? "Iss ja nichts aus dem Kühlschrank, auch wenn die Speisen unglaublich lecker aussehen", sage ich mir.

Ich bin sicher, überall lauern Fallen des Backpackerbesitzers (welchen ich aus Datenschutzgründen nicht nennen darf). "Okay, egal", denke ich der Müdigkeit nachgebend, "Türe abschließen, schlafen und dann nichts wie weg!" Die Türklinke noch in der Hand, realisiere ich erst nach Sekunden, was mir da gerade passiert ist. Die Pforte hat sich ausgehängt und steht frei schwebend neben mir. Der große Beschützer entzäunt und nutzlos. Türe abschließen augenblicklich zur Fehlanzeige geworden!

Die Angst wiegt mich somit in den Schlaf. Von diesem schreckte ich immer wieder auf und frage mich, warum ich so schweißgebadet bin. Gut, über 35 Grad im Zimmer ist eine logische Erklärung ... aber was ist schon logisch?

Als die südafrikanische Sonne endlich aufgeht, erfreue ich mich meiner Lebendigkeit und fahre, den komischen Backpacker im Rücken, mit mehr Elan denn je in den (meiner Meinung nach) schönsten Teil des Landes: Die Drakensberge 

Blick vom Gelände der Amphitheatre Backpackers Lodge  auf die nördlichen Drakensberge


Im atemberaubendsten Backpacker der südlichen Hemisphäre angekommen, geben wir uns der Planung des Fühle-dich-doch-mal-wie-ein-Pauschaltouri-in-einem-der-ärmsten-Länder-der-Welt-Teams hin. Lesotho heißt das Ziel der Tour am nächsten Morgen. Das Wetter ist am Tag unserer Ankunft allerdings alles andere als wanderwürdig. Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt und so sitzen die Gäste des Backpackers am Abend in gemütlicher Atmosphäre zusammen, lauschen dem Grollen des Donners und nippen zufrieden an ihrem Cider.


Impression kurz vor der Grenze von Südafrika zu Lesotho 

Wandern in Lesotho: Mit solchen Eindrücken sein Geld wert. 

Typische Basotho-Rondavels im Schatten der Berge, können auch Wartezimmer traditioneller Heilerinnen sein. 

Wie man den Bildern entnehmen kann, hatte Petrus doch Einsehen und ließ den Himmel am nächsten Tag in Königsblau erstrahlen. Die Reise ins höchste Land der Welt, gemessen am tiefsten Punkt des Landes, (wie auch immer die da drauf gekommen sind ... na ja wenigsten haben sie sich einen Slogan zugelegt) war landschaftlich sehr wertvoll, gesundheitlich wenig aufschlussreich, da die Sangoma keine ihrer Geheimnisse rausrücken wollte. Am Ende war dieser Trip für Menschen geplant, die in diesem Teil der Welt Urlaub machen und nicht für Personen, die mehrere Monate hier gelebt haben. Das erklärt auch, warum das, in die Jahre gekommene Ehepaar aus Holland am meisten Spaß am Besuch der Primary School hatte und nicht am Wandern.

Schüler in Lesotho - mehr oder weniger technikbegeistert 



Ich sah hier nur einen Haufen Arbeit. Diese Schule braucht dringend Volontäre, da sie nicht einmal einen Stromanschluss hat. 9 Stunden verbrannte Haut später war auch dieser Tag im Paradies Geschichte.


Neue Szenerie - Royal Natal National Park: Blick vom bekannten Devil's Hoek ins Tal 

Die nächsten Tage kurz narrativ zusammengefasst, da ich im Seminar "Gestaltung von online Medien" lernen durfte, dass meine Blog-Einträge, für die ich-finde-Twitter-schon-zu-textlastig-Leserschaft, zu lang sind:

  • Wandern auf eigene Faust im Royal Natal Nationalpark (Devil's Hoek - Bild oben)
  • Fahrt zum verschlafenen Künstlerörtchen Clarens (ich suche dort verzweifelt nach einem Warzenschweinzahnschlüsselanhänger, finde aber nur Tassenuntersetzer) 
  • Zurück in die Heimat nach Potch (dort - Timing - steigt gerade die fette Geburtstagsparty meines besten Freundes aka südafrikanischer Ziehvater)
  • Bei meinem Versuch mich auf dem Golfplatz in Potch als bekannter Journalist auszugeben, scheitere ich und lande beim Fundraising des Rotary Club Potchefstroom. Die laden mich zur Eröffnung eines Kindergartens im Township Ikageng ein (Oh, welch Zufall, dass dieser vom DSJW und weltwärts gesponsert ist und es von deutschen Volontären nur so wimmelt). Den Rest des Tages verbringe ich auf dem Golfplatz, wo der Rotary Club Spenden sammelt. Ich muss mir dort unterirdische Golf-Schlägerwahl und äußerst unkonventionelle Schungrhythmiken anschauen. Läuft aber bei mir, da ich für Essen und Trinken nichts ausgebe. Die Menschen vom Rotary Club wissen halt wie man Schwaben glücklich macht  
  • Real Madrid verliert gegen den FC Barcelona und ich mache mich im Refiloe Pub durch mein engagiertes Fantum zur Lachnummer
  • Ich vergesse meinen schwäbischen Migrationshintergrund und kaufe in einem Anflug von YOLO-und-ich-habe-doch-noch-ein-bisschen-Geld-im-Beutel-Mentalität die halbe Mooi Rivier Mall leer 
  • Die letzten Schultage bin ich wieder in der Schule, versuche sprachliche Barrieren zu überwinden, muss allerdings feststellen, dass Setswana und Deutsch nicht wirklich zusammenpassen. Auch wenn meine Schüler sich mit mir große Mühe gegeben haben, aber bei diesem Beispiel verstehe ich nur das erste Wort: 



Letztes Kapitel: Soweto und das liebe Wetter

Mal wieder sitze ich auf einem Fahrrad. Mal wieder fahre ich durch das bekannteste aller Townships. Nur dieses Mal ist alles ein bisschen verschieden, verglichen mit dem ersten Mal hier. Ich blicke hinter mich und sehe die mit ihrem Fahrrad und Terrain kämpfenden Mitfahrer. Ich kann nicht anders als zu lachen. Das halbe Bert's Bricks Lehrerteam kämpft sich auf dem Drahtesel durch Soweto. Schwarze, als auch weiße, alles Lehrende, Südafrikaner sind dem Ruf von Lena, meiner inspirierenden Nachfolgerin, gefolgt.

Jetzt fahren wir, der eine souveräner als die andere, unserem Guide hinterher. Halten in der Vilakazi Street, vor dem Orlando Stadium, am Hector Pieterson Memorial und bewundern die Soweto Towers. Unsere Gruppe, so verschieden die Lebensgeschichten doch sind, verbindet eines: Die Liebe zu diesem Land und die Freude, dass es heute so viel besser dasteht als noch vor knapp 20 Jahren.

Wir Deutschen finden hier einen Ort der Inspiration, der uns (behaupte ich jetzt einfach) zu besseren Menschen gemacht hat. Die Schwarzen sehen den Ort, an dem ihre Befreiung den Zündfunken fand, per Bike in einem komplett anderen Licht. Die Weißen bekommen zu spüren, dass die Einwohner der Townships alles andere als feindselig eingestellt sind und alles rund um die Blechhütten nicht das ist, was das schreckliche Vorurteil sagt. Schade nur, dass es eine deutsche Volontärin braucht, um diesen Trip zu veranstalten, da die Menschen mit ihrer Beziehung zur Vergangenheit noch nicht so weit sind, um selbst auf so etwas zu kommen.
Links: Orlando Stadium; Heimat meiner geliebten Orlando Pirates
Bildmitte: Die Soweto Towers

Ort des Anfangs vom Ende der Apartheid: Hector Pieterson Memorial

Heimat zweier Friedensnobelpreisträger: Die Vilakazi Street
Extreme treffen auch in Soweto aufeinander: Blechhütten und leerstehende Regierungsgebäude
Das Wetter im Süden von Johannesburg ist an diesem Tag im Übrigen traumhaft. Es hat die letzten 5 Tage fast komplett durchgeregnet. Selbst bei unserer Ankunft ist der Himmel am Weinen. Aber in der Sekunde, in der sich unsere (und dieses Mal auch hautfarblich gemischte) Reisegruppe in Bewegung setzt, hört es urplötzlich auf zu regnen und Soweto erstrahlt im Licht der südafrikanischen Herbstsonne. #perfektesTiming


Mal wieder stehe ich vor der in Orange angemalten, Achterbahn und frage mich, in welchem Land ich bin. Mal wieder hört man das Gekreische von Hunderten durch die Luft zischen. Erklärung? Kurz vor der Heimreise gönne ich mir Spaß in "first-world-style". Wieder ist der Ort der gleiche wie zwei Jahre zuvor, aber die Reisegruppe ist erneut verschieden. Letztes Mal war ich mit den Schülern der Bert's Bricks hier und 2015 mache ich mich privat auf die Suche nach Adrenalin. Der Eintritt in den Gold Reef City Theme Park ist, im Vergleich zu Europa, erschreckend gering. Dennoch können sich nur die gut betuchten Einwohner Südafrikas den Trip in die ehemalige Goldmine in Johannesburg leisten. Hier trifft sich die jung-gebliebene Elite aller, in Südafrika angesiedelten Völker. Meist gleicht die, im Vergleich zu Europa erschreckend kurze Schlange vor den Fahrgeschäften, einem Catwalk. Sehen und gesehen werden, beim munteren Achterbahnfahren - so scheint es - ist wichtiger Bestandteil des Gesamtpakets.
Unwirklich wirklich: Die Anaconda wie aus der Werbebroschüre
Nach 4 Stunden Loopings, Kurven und Gekreische von 12-Jährigen knurrt dann doch der Magen und in netter Dreisamkeit sitzen zwei Deutsche und ein Südafrikaner in einem der Restaurants des Parks. Draußen beginnt, im Moment der Bestellung drinnen, der Himmel den restlichen Besuchern auf den Kopf zu fallen. Es gießt, wie es nur in Afrika schütten kann. Wir sitzen gemütlich bei Burgern und Eis. So lässt sich der Tag ausklingen. #perfektesTiming


Fazit des Reisenden: Klar, hin und wieder musste ich während der vier Wochen auch schlechtes Timing hinnehmen, nicht alle Tage waren von Perfektion geprägt. Beispielsweise als ich im Pro-Shop (darf man ihn so nennen, da er alles andere als "professionell" ist?) verzweifelt nach Golfschlägern für Linkshänder suchte. Der zuständige (weiße) Mitarbeiter machte mir klar, dass zufälligerweise (glauben wir ihm das?) die letzten Lefty-Schläger verkauft wurden. "Erst vorgestern oder so." Über die Probleme der Linkshänder echauffierte ich mich schon an anderer Stelle, deswegen lasse ich das hier bleiben.


Nichtsdestotrotz eine phantastische Reise, die ich da wieder machen durfte. Viel erlebt und noch mehr gelernt. Mit Menschen Zeit verbracht, die inspirieren, weil sie immer mit einem Lächeln durchs, öfters auch mal schwere, Leben gehen.

Weiterhin hat mir die erneute Reise ins Land meines Herzens eine essenzielle Quintessenz gelehrt. Ich habe, und das klingt wie ein Oxymoron, durch das Zurückkehren Abstand gefunden.


Zerfraß mich der Wunsch nach Heimkehr doch über die letzten Monate, weiß ich jetzt, dass ich, egal wann, nach Potch kommen kann und immer das Gleiche finden werde. Nämlich das, was ich zurückgelassen habe. Gute Freunde, Erinnerungen an tolle Zeiten und vor allem Kinder und Menschen, die Dinge zu schätzen wissen, über die wir uns nicht einmal Sorgen machen müssen. Aber anstatt mich danach zu sehnen diese Dinge zu mir zurückzuholen, kann ich mir jetzt sicher sein, dass jenes da unten besser aufgehoben ist als hier oben.


Keine Beschwerden, wunderbare Zeit, 
Dinge gelernt, Dinge verpasst,
am Ende alles richtig gemacht.


Random Notes: 
- Da lese ich doch gerade, dass Nilpferde gar nicht die gefährlichsten Tiere in Afrika sind ... sondern Taxifahrer

- Rent-a-Car Statistiken: Lucy vs Jay
  • Probleme mit dem untertourigen Motor: 8:8 (Rückspiel ist noch nicht terminiert)
  • vom Blitzer beim Rasen erwischt worden: 3:0 (da hatte ich als Beifahrer ausnahmsweise Spaß)

- manche Südafrikaner haben bei Ästhetik von Urlaubsbildern einen anderen Sinn als Europäer
Die Container-Insel im Hintergrund.
Absicht oder nicht?!

- Wenn man nach Perfektion strebt, ist das Lehramt nicht der richtige Weg, das Gesuchte zu erreichen

- Best quote of the holidays, courtesy of a teacher from our school: "Yeah, we are sorry for Apartheid and it was a really bad thing. But I'd rather go shopping in China Mall than going to the Apartheid museum... Sorry."

- Flugtipp: Bei einer Reise mit einem A380 von Johannesburg nach Frankfurt, 4 Stunden vor Abflug einchecken. Könnte sein, dass man in die neue Premium Economy upgegraded wird und den Flug neben einer, wie ein Loch trinkenden aber durchaus attraktiven Französin landet bzw. sitzt - wobei landet passt auch ganz gut, wenn man länger drüber nachdenkt.

- Zerstöre-eine-Tür Statistik: Lucy vs Jay 0:2 (bis heute ist es mir nicht zu erklären, warum ich es geschafft habe, gleich zwei Türen im Urlaub unbenutzbar zu machen)

- Das ambivalente Duell zu Schalke gegen Dortmund endet in Südafrika mit einem 0:0 Unentschieden. Meine Orlando Pirates können gegen die gehassten Kaizer Chiefs im Soweto Derby keine Überraschungsmomente setzen. Diese Momente bleiben den Besuchern des Public Viewings in Ikageng überlassen. Sie sehen und hören später im Radio, dass zwei Weiße Besucher ebenfalls vor den drei Leinwänden saßen.

- Autoren-Pick: Die Bücher von Carlos Ruiz Zafón sind, auf egal welcher Sprache, ein wahrer Genuss.

- Es gibt immer wieder Zeichen im Alltag, die einem ein Grinsen ins Gesicht zaubern. Beispiel dieses Bild mit dem Titel "Apartheid ist zu Ende"


- Aus sicheren Quellen habe ich gehört, dass einige Leser nur die "Random Notes" meiner Blogs lesen. Dies ist eine Nachricht an diese Personen:

Danke, dass ihr wenigstens Teile meiner, in schwerer Kleinstarbeit zusammengeschusterten, Einträge zu schätzen wisst. Ich bin euch auch nicht böse oder so. Ich freue mich über jeden Leser.
Twitter-Feed-als-zu-textlastig-empfindend oder nicht! 




Der Autor und seine Verleger bei Verhandlungsgesprächen 







Dienstag, 3. März 2015

JJ goes south 2.0 - South Africa again!

Ich bin dann mal wieder weg! Mein A380 steht am Airport Frankfurt Terminal Z Gate 66 bereit und fliegt mich für 4 Wochen nach Hause. Reise-Plan gibt es, ganz afrikanisch, natürlich keinen. Improvisation ist so oder so immer gefragt, wenn man seine Zeit auf dem schwarzen Kontinent verbringen will.

Was sicher ist, dass meine Reise dort beginnt, wo sie das letzte Mal auch angefangen hat: Im unspektakulären Potchefstroom. Ein Ort, der bei Touristen so beliebt ist wie der Bachelor 2015 - aus eigener Erfahrung kann ich dies nur bestätigen. Aber was treibt uns Ex-Volontäre wieder in den unschönen Nordwesten Südafrikas, der so wenig zu bieten hat?

Die Antwort ist keine klare. Schwer nachvollziehbar ist sie, schwerer zu beschreiben als gedacht und vielschichtig, wie ein Triple Whopper. Spontan fallen mir Worte ein wie: Freundschaft, Stressfreiheit, Sicherheit, Kulturgier (ist das ein Wort?!), Heimat gekoppelt mit Fernweh, Wissensdurst und was der vielsagenden Substantive mehr sind ...

Was mir durchaus klar ist (und ich schreibe den Eintrag am Airport vor Gate Z 50, weil ich hier WLAN und Strom geiern kann, ohne Mehr-Wissen und noch nicht in der Heimat), dass es nicht wird wie früher. Aber es war mir trotzdem genug wert noch einmal nach Potch zu gehen, meinen Captain im Stich zu lassen und diese Reise alleine anzutreten. YOLO, YOBO, YOSTO, SOLO.

Während meines Fluges hoffe ich natürlich auf mehr spannende Geschichten rund um upperclass Mütter, aufstrebende Rugby-Spieler und Photobombs. Allerdings birgt der Direkt-Flug via Lufthansa weniger Entertainment-Charakter als zwei Flüge über Kairo via ägyptischer "Chickenwings" Airlines in 2013. Falls es aber Interessantes zu berichten gibt, lest ihr dies natürlich sofort (hier im afrikanischen Sinne) im Blog oder alternativ auf meinem wunderbaren Twitter-Profil-Feed. Nach den vier Wochen habe ich dann hoffentlich einige Geschichten gesammelt, die Blog-Post-würdig sind (also mit klarerem Inhalt, als dieser Post)

... mehr gibt's auch von hier nicht zu berichten ... bald mehr ... oder weniger ... aus Afrika ...

... drei Tragflächen in den Wind, Startbahn lichten und ne Handbreit Luft unterm Holm!


Random Notes: 
- Schwabe wie ich bin, zockte ich einer Stewardess ein Schokoladenosterei ab. Ja ist denn heut' schon Weihnachten ... ähhh ... Ostern?
#werbegeschädigt

- Aufgrund meines unglaublichen, vom meinem Vater geerbten, Organisationswahns, gelang es mir doch tatsächlich, dem Selbst-Check-In zum Trotz, einen Platz am Fenster zu ergattern. #instagramcontent?

- Am genannten Selbst-Check-In konnte der afrikanische Lufthansa-Mitarbeiter nicht umhin mich zu loben, da ich - digital native erster Güte - das Einchecken ohne Probleme hinbekam
#eigenlobtutgut

- Das ergatterte Selbstvertrauen, vom Punkt drüber, musste ich allerdgins sofort wieder abgeben, als ich mit meinen Koffer am Selbst-Gepäck-Aufgeben-blabla-Schalter fast meine Hüfte ruinierte.
#dassindmehrals21kilo

-  Jetzt macht doch gerade jemand Selfies mit seinem Tablet(t) vor mir und ich schreib noch drüber und hab's verpasst ihn zu photobomben
#schwachesTiming

- An der Handgepäck-Kontrolle kann man sich nicht selbst durchchecken - was für eine krasse Erkenntnis. Nachdem ich mich bei der jetzt automatischen Passkontrolle selbst durchgecheckt habe, wurde mir mein neuer ostdeutscher Migrationshintergrund und mein salafistisches Aussehen zum Verhängnis! Mein Laptop als Sicherheitsrisiko eingestuft! Nach minutenlangen Warten fanden die Deppen meinen Sprengstoff doch nicht. Was ein Glück!
#terroristinthemaking

- Ich bin immer noch sauer auf mich, weil ich diesem Typen das Bild nicht versaut habe
#nachwirkungeneinesperfektionistischencharaktertyps

- Hinter mir sitzt aktuell ein anderer Typ, der die Oase des Stroms und des WLANs ebenfalls zu schätzen gelernt hat. Unvernasbar war er gerade in der Parfum-Abteilung des dutyfree-Shops.
#thatsmelltho

- Aus sicheren Quellen habe ich gehört, dass einige Leser nur die "Random Notes" meiner Blogs lesen. Okay Herausforderung angenommen.
#randomnoteshagel

- Nur um diese gewissen Leute, die oben schon angesprochen worden zu ärgern: blablablablalaberlaberfaselfaselblubbblubbblablablablalaberlaberfaselfaselblubbblubbblablablablalaberlaberfaselfaselblubbblubbblablablablalaberlaberfaselfaselblubbblubbblablablablalaberllaberfaselfaselblubbblubbbla
#findedenfehler

- Wird Zeit zu fliegen und meine Kreativität geht ebenfalls zur Neige.
#randomnotesende