Freitag, 30. Januar 2015

Fernsehgesichter #2 - In dem Sinne , Füllwörter ?



Könnte ich noch einmal zur Universität gehen, würde ich mich auf zwei Ziele konzentrieren: Das Schreiben und die Rede vor Publikum. Es gibt nichts Wichtigeres im Leben als die Fähigkeit, effizient zu kommunizieren. 


In diesem Sinne suchten wir nach dem Rezept zur prägnanten Sprache. Ideen vielleicht auch Meinungen vor Menschen - oder besser gesagt Publikum - richtig an die Frau zu bekommen ist schwerer als gedacht. Sozusagen krass schwer. Nur zu oft stolpert der redselige Vortragende über Wörter, verspinnt sich im Satzbau und verliert den so seidenen roten Faden. Wie also Abhilfe schaffen? Wie es besser machen? Wie richtig vermitteln?

Man könnte jetzt natürlich über Rhetorik an sich sprechen, eigentlich auch über Körpersprache oder Selbstvertrauen. Das machen aber schon andere. Sogar besser - wahrscheinlich. Somit blicken wir ein bisschen tiefer in die Sprachgebilde und befassen uns mit Wörtern, die man eigentlich gar nicht braucht.

Der Blog "talkingthetalk" befasst sich mit dem speziellen Thema "Füllwörter". Diese kleinen, fiesen Wörter wie "im Grunde", "halt", "quasi" oder auch das obligatorische "Genau!". Welches oft am Ende des Tunnels des rhetorischen Gedankenganges genutzt wird, um sich Selbstvertrauen zu generieren. Im Grunde sagen diese Sprachgebilde nichts aus.

Beispiel gefällig? Der Ronny hat eine Aufgabe bekommen: einen Vortrag zum Thema "Ameisen" halten. Dabei hat er so seine Schwierigkeiten mit der Artikulation und den lieben Füllwörtern. Er stolpert durch die deutsche Wörterlandschaft wie ein Ameisenbär.  




Na ja, sie sagen schon was aus, diese Füllwörter ... Negatives. Wenn man genau darauf achtet zeigt sich der wahre Grund der Füllwörter: Unsicherheit, um es auf den Punkt zu bringen.

Aber Abhilfe ist nicht fern. Genau genommen ist es einfach - also Training ist ganz einfach und am Ende auch der Weg zum Ziel. Das Ziel die Sprache vom Unnötigen zu reinigen.

Wenn man nämlich trainiert Füllwörter aus dem Sprachduktus zu verbannen klingen Reden, Vorträge und was der Präsentationen mehr sind, viel besser. Viel besser.

Umso schwerer war es das zweite Video in die Kamera zu bringen, da man (also ich um genau zu sein) unbewusst doch quasi mehr Füllwörter sagt, als man denkt. "Das ist halt so". In meiner Rolle als Horst, europa-bekannter Kreideverkäufer, schlängle ich mich, mehr oder weniger, an den Füllwörtern vorbei.

Beispiel gefällig? Der Horst ist für seine eloquente Ausdrucksweise deutschlandweit bekannt. Er stellt das genaue Gegenteil von Ronny dar. Bei ihm sind die Formulierungen scharf wie eine angespitzte Kreide.




Eines kann man uns zwei Rhetorik-Fanatikern nicht vorwerfen: Faulheit. Wir haben es halt versucht, so gut es ging. Mit dem Thema auseinandergesetzt. Ob gut oder schlecht ist egal, weil wir haben es zumindest versucht.

Ganz klar ein Fall von: 'Probieren geht über Studieren', aber Georg Christoph Lichtenberg sagte schon im 18. Jahrhundert:


Es ist heutzutage Mode geworden, das Bücherschreiben als Endzweck des Studierens anzusehen, daher studieren so viele, um zu schreiben, anstatt daß sie studieren sollten, um zu wissen. 



In diesem Sinne: "Empört euch ... gegen Füllwörter!"


... bevor es zu spät ist. 


Ganz am Rande, aber nicht zu vergessen:

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